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Wie heust der Kunststoff
#1
Hallo Zusammen,

kennt einer von Euch die genaue Bezeichnung des Kunststoffes aus dem die Ur-Faller AMS Karossen () sind???

Danke und Gruß

JJ
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#2
Ich nehme mal ganz schwer an, daß es sich dabei um PS (Polystyrol) handelt.



Aus dem macht die Familie Faller (und auch wohl alle anderen Hersteller von Plastikbausätzen) seit je her ihre Häuschen - ich kann mir nicht vorstellen, daß die Karosserien der AMS-Autos aus einem anderen Material bestehen...



Aber vielleicht weiß jemand anderes hier ja mehr?



Schöne Grüße vom



Claus

(mit dem großen Zeh)
Meine "oldschool" Blush H0-Slotcar-Website:
Arrow www.aus-dem-rahmen-gefallen.de

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#3
[quote name='Claus' timestamp='1292496452' post='39274']

Ich nehme mal ganz schwer an, daß es sich dabei um PS (Polystyrol) handelt.



[/quote]



Mahlzeit



Für die ersten Modelle gilt das aber wohl nicht. Das geht mir eher in Richtung Duroplast, da die sich nicht so gut kleben lassen und auch nicht so leicht, wenn überhaupt, durch Lösungsmittel anlösen lassen.

So, der Nächste bitte [Bild: pardon.gif]



Grüße

Ulli
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#4
Ok, dann ich mal!



Ich tippe bei den Uralt-Ersten-Faller-Autos ebenfalls auf PS (Polystyrol). Allerdings behaupte ich mal, das in den Mischungen (wie im Übrigen auch bei vielen anderen Kunststoffspielzeug-Herstellern) noch nicht so viel Weichmacher drin war.

Die kunststoffe wurde meines Wissens im Laufe der 60er flexibler.

[size="3"][color="#1C2837"]

[/color][/size]

[size="3"][color="#1C2837"]Beide Kunststoff-Jahrgänge in Nitro-Verdünnung gelegt, zeigen auch dort unterschiedliches Verhalten. Der Ältere wird brüchig und versprödet, während der Neue(ere) mehr eine weiche Masse wird.[/color][/size]

[size="3"][color="#1C2837"]

[/color][/size]

[size="3"][color="#1C2837"]Sodele, der nächste bitte...[/color][/size]

[size="3"][color="#1C2837"]Gruß Martin[/color][/size]

[size="3"][color="#1C2837"]

[/color][/size]
Leistung ist, wenn sich die Felge im Gummi dreht!
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#5
Poly-Styrol, PS ist der billigste Kunststoff, den es gibt und vermutlich inzwischen der, der am wenigsten Umwelt-schädlich? Fast alle heutigen 1:24-Bausätze sind daraus gespritzt.

Warum fragst Du? Willst Du den Kunststoff der Karosserien behandeln, lackieren, kleben?

Lackieren dürfte unproblematisch sein, wenn man bei EINER Farbe und DERSELBEN Sorte Klarlck bleibt.

Problematisch kann es werden, wenn man verschiedene Lacke mit unterschiedlichen Lösungsmitteln verwendet. Auch Metall-Effekt-Lacke können mit Klarlacken UNverträglich sein. Da musst Du eben erst probieren.

Kleben geht meist gut mit Sekunden-Kleber und wenn es dauerhaft sein soll, mit 2-K-Kleber(n). Wenn die Karosserien mit Poly-Styrol-Kleber von Revell, Vollmer oder anderen verklebt werden sollen, dann sollte man das vorher ausprobieren, am besten an einer Karosserie oder Stelle, wo es nicht auffällt, wenn es schief geht. Das ist ohnehin bei Kunststoffen sinnvoll.

Wie Martin ja bereits geschrieben hat, manche Kunststoffe verhalten sich "so", andere "so". Also: testen!

Sowohl für das Kleben als auch für das Lackieren gilt: vorher mit Wasser-Schleifpapier die Oberfläche anrauhen!
Die Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden,
die Menschen werden alt, weil sie aufhören zu spielen.
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#6
Faller hat teilweise zwei verschiedene Kunststoffe verwendet. Beispiel die LKWs, Unterteil nicht klebbar mit normalen Polystyrol-Klebern sondern nur mit Sekunden- oder 2K-Klebern. Kabine und Plattformen in Polystyrol ganz normal klebbar. AFX Bodies sind alles aber kein Polystyrol oder zumindest keines das mit den herkömmlichen lösenden Klebern funktioniert.

Andere Vermutug kann es sein, dass die Kleber verändert wurden? Ich habe das unbetimmte Gefühl, dass in der Vergangenheit die Kleber den Kunststoff besser angelöst haben als heutige.



Hier wäre doch jetzt mal der Kollege F.Schulz gefragt, da er aus dem Kunststoff- und/oder Chemiebereich kommt.



Gruß



Mario
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#7
Hallo,



es handelt sich mit 100%er Sicherheit um Polystyrol.

Man unterscheidet grob gesagt 2 Typen von PS, nämlich Standard und Schlagfest.

Der letztere wird dem Standard zugemischt ( bis zu 50%), um die Werkstoffeigenschaften zu verbessern.

Standard bricht sehr leicht, mit einem Anteil Schlagfest siehts dann schon besser aus.

Die Mischung wurde bestimmt seinerzeit vor Ort in der Spritzerei bei Faller vorgenommem.

Da kann es schon mal zu Schwankungen kommen.

Genauso verhält es sich mit den angeblich seltenen Farbvarianten der Faller-Karossen ( dunkler oder heller).

Da wurde mal mehr, mal weniger Farbbatch oder nicht homogen mit dem Kunststoff gemischt.

Also kein Grund für nicht richtig gefärbte Karossen einen überzogenen Preis zu zahlen.



Gruß



Fritz
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#8
Hallo Fritz, Du alter Alchemist!

Wie wir alle wissen, kann man Kuststoffe in (fast) beliebigen Mischungen, Qualitäten, Eigenschaften etc. herstellen, manchmal "sogar absichtlich". Aber meistens sind diese Kunststoffe eben LEIDER(!) z.T. derben Schwankungen unterworfen. Da kann es passieren, daß die eine Karosserie diese Eigenschaften aufweist, eine andere, "Gleiche" aber urplötzlich ganz andere. Ein guter Freund, der OLS69 hat mir mal erzählt, daß die Aurora-Karosserien in "TAN" (oder "BEIGE") sehr leicht brechen bzw. bröseln. DAS ist bei mir noch NIE passiert. Ich schätze, auch DAS hat mit den z.T. abenteuerlichen Schwankungen innerhalb der verwendeten Kunststoffe zu tun.

Noch ein Beispiel, Ortmann-Reifen (für 1:24 aber auch 1:32):

da gibt es sogar innerhalb einer einzigen Charge Abweichungen, sodaß Reifen derselben Charge schonmal unterschiedlich abgefahren werden. Und das hat nicht nur mit den durchaus unterschiedlichen Fahr-Stilen zu tun. Ich stelle mir das so von, der Michael kippt seine Komponenten in einen Eimer, rührt mit Hand um und kippt den Brei in Formen. Es ist doch jedem (Alchemisten=Fritz und/oder Giftmischer=ich) klar, daß die Bedingungen bei dem Prozess keineswegs überall im Eimer gleich sind und/oder gleich sein KÖNNEN. Am Rand herrschen andere Bedingungen als in der Mitte, oben andere als unten, die Reaktions-Zeit spielt eine Rolle, die Reaktions-Geschwindigkeit, -Dauer, -Temperatur, -Luftfeuchtigkeit, -Luftdruck und und und! Ihr ahnt nicht, was 2°C Plus oder Minus ausmachen können! Ich will niemandem was. Aber die kompletten Reaktions-Bedingungen haben Einfluß auf die Reaktion, (wenn wir nur wüssten, WELCHE).

ERST HEUTE im Zeitalter von Maschinen, die (fast) gleiche Standard-Bedingungen einzuhalten in der Lage sind, kann man fast (eben nur fast) gleiche Bedingungen während des ganzen Herstellungs-Prozess einhalten. Natürlich geht das auch nicht mit allen Kunststoffen. Das geht aber ganz leidlich gut mit welchen, die man zur Verarbeitung in einer Spritz-Maschine lediglich aufheizen muss. Für welche, die zur Verarbeitung aus (mehreren) Komponenten unmittelbar vor der Verarbeitung angemischt werden (müssen), gilt das vorher Geschriebene.

Glaubt Ihr oder einer von uns hier, DIESE Gedanken hätte sich damals einer von den "Kunststoff-Panschern" bei Faller, Aurora oder sonst wo gemacht? Wer hat denn dunnemals, Anno Tobak, zu Olim´s Zeiten an KONSTANTE Bedingungen gedacht? Bestimmt niemand. Das Ganze ist ja 40 Jahre her. DAS Alles wussten die "Kunststoff-Panscher-Opas" doch alle noch nicht! Damals galt noch: probiern mer mal dann schaun mer mal! (Und wenn´s nicht funzt, dann weg damit auf die Kippe!)

Also wenn die Kunststoffe von dunnemals unterschiedlich sind, finde ich das ganz "normal". Es wäre eher unwahrscheinlich, wenn zwei oder mehrere Kunststoff-Teile wirklich gleich wären. Sie können sich ähnlich verhalten, gleich wohl kaum.

Darum auch immer mein Tip: ausprobieren!

Hans a D (der Giftmischer)
Die Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden,
die Menschen werden alt, weil sie aufhören zu spielen.
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#9
Äh, um das mal auf eine Silbe zu beschränken: WOW (Wau)!! <img src='http://www.h0slot.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/ohmy.png' class='bbc_emoticon' alt=':o' />



"Hans aus D" und Euch Allen, Danke: Wahnsinn was in der H0-Szene für ein Wissen vorhanden ist!

Aber Hans, um Deine Frage aus dem vor-vor-post zu beantworten, ich habe mir die fixe Idee in den

Kopf gesetzt, einige meiner "Schrotties" fachgerecht (was auch immer das in diesem Zusammenhang bedeuten mag)

zu reparieren.

Mir schwebt z.B. vor, raus gebrochene A-Säulen aus dem original Kunststoff, Passgenau nachzubilden, oder zu spritzen oder zu gießen oder sonst wie herzustellen!!!



Ich bin was diese Aufgabe angeht noch recht am Anfang und sammle erst mal Informationen.

Aus diesem Grund habe ich diesen Post geschaltet <img src='http://www.h0slot.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.png' class='bbc_emoticon' alt='Smile' /> !!

Was für mich aber auf gar keinen Fall in Frage kommt sind Resine-Hybriden.



Hat vielleicht jemand ein ähnliches Vorhaben bereits verfolgt??



Gruß

JJ
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#10
[quote name='JJGolf86' timestamp='1292529511' post='39289']



Mir schwebt z.B. vor, raus gebrochene A-Säulen aus dem original Kunststoff, Passgenau nachzubilden, oder zu spritzen oder zu gießen oder sonst wie herzustellen!!!







Hat vielleicht jemand ein ähnliches Vorhaben bereits verfolgt??



Gruß

JJ

[/quote]



Hallo JJ!



Was Alt Aurora T-Jets angeht,habe ich sowas schon öfters zum Restaurieren von Schraubstutzen gemacht,was aber sinngemäss auch für alle anderen Reparaturen gilt.

Du nimmst Body Teile einer gleichfarbigen Karosserie,aber nur solche ohne Farb oder Kleberreste! und schredderst diese klein (z.B. alte elektr. Kaffeemühle).

Dann legst du die max 3-4mm langen Teile in ein verschliessbares Glas von der Grösse eines Airbrush Farbglases,denke mal so 20-30 ml Inhalt.Dann übergiesst du die Teile mit Flüssigem Kunststoffkleber aus dem Glas (z.B. Testors oder Revell)Aber nur soviel bis die Kunststoffteile gerade bedeckt sind.Dann das Glas verschliessen und ein paar Stunden stehen lassen.Der Kleber löst den Kunststoff so stark an,daß es ein zäher Brei wird.Dann fügst du weiteren Kleber hinzu,bis er für deinen Verwendungszweck die richtige Konsistenz hat.Für Schraubstutzen aufzufüllen also recht dünnflüssig machen,zum Modellieren von Karosserieteilen zäher lassen,damit man die Masse formen kann.

Hört sich leichter an als es ist,mit etwas Übung aber besser als alles andere Gefummel!



Viel Spass bei klebrigen Fingern!



Gruss



Michael
Ich bin heute irgendwie neben der Spur.Ist schön hier! Tongue 
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#11
[quote name='hansausdortmund' timestamp='1292527589' post='39288']

Hallo Fritz, Du alter Alchemist!

Wie wir alle wissen, kann man Kuststoffe in (fast) beliebigen Mischungen, Qualitäten, Eigenschaften etc. herstellen, manchmal "sogar absichtlich". Aber meistens sind diese Kunststoffe eben LEIDER(!) z.T. derben Schwankungen unterworfen. Da kann es passieren, daß die eine Karosserie diese Eigenschaften aufweist, eine andere, "Gleiche" aber urplötzlich ganz andere. Ein guter Freund, der OLS69 hat mir mal erzählt, daß die Aurora-Karosserien in "TAN" (oder "BEIGE") sehr leicht brechen bzw. bröseln. DAS ist bei mir noch NIE passiert. Ich schätze, auch DAS hat mit den z.T. abenteuerlichen Schwankungen innerhalb der verwendeten Kunststoffe zu tun.

Noch ein Beispiel, Ortmann-Reifen (für 1:24 aber auch 1:32):

da gibt es sogar innerhalb einer einzigen Charge Abweichungen, sodaß Reifen derselben Charge schonmal unterschiedlich abgefahren werden. Und das hat nicht nur mit den durchaus unterschiedlichen Fahr-Stilen zu tun. Ich stelle mir das so von, der Michael kippt seine Komponenten in einen Eimer, rührt mit Hand um und kippt den Brei in Formen. Es ist doch jedem (Alchemisten=Fritz und/oder Giftmischer=ich) klar, daß die Bedingungen bei dem Prozess keineswegs überall im Eimer gleich sind und/oder gleich sein KÖNNEN. Am Rand herrschen andere Bedingungen als in der Mitte, oben andere als unten, die Reaktions-Zeit spielt eine Rolle, die Reaktions-Geschwindigkeit, -Dauer, -Temperatur, -Luftfeuchtigkeit, -Luftdruck und und und! Ihr ahnt nicht, was 2°C Plus oder Minus ausmachen können! Ich will niemandem was. Aber die kompletten Reaktions-Bedingungen haben Einfluß auf die Reaktion, (wenn wir nur wüssten, WELCHE).

ERST HEUTE im Zeitalter von Maschinen, die (fast) gleiche Standard-Bedingungen einzuhalten in der Lage sind, kann man fast (eben nur fast) gleiche Bedingungen während des ganzen Herstellungs-Prozess einhalten. Natürlich geht das auch nicht mit allen Kunststoffen. Das geht aber ganz leidlich gut mit welchen, die man zur Verarbeitung in einer Spritz-Maschine lediglich aufheizen muss. Für welche, die zur Verarbeitung aus (mehreren) Komponenten unmittelbar vor der Verarbeitung angemischt werden (müssen), gilt das vorher Geschriebene.

Glaubt Ihr oder einer von uns hier, DIESE Gedanken hätte sich damals einer von den "Kunststoff-Panschern" bei Faller, Aurora oder sonst wo gemacht? Wer hat denn dunnemals, Anno Tobak, zu Olim´s Zeiten an KONSTANTE Bedingungen gedacht? Bestimmt niemand. Das Ganze ist ja 40 Jahre her. DAS Alles wussten die "Kunststoff-Panscher-Opas" doch alle noch nicht! Damals galt noch: probiern mer mal dann schaun mer mal! (Und wenn´s nicht funzt, dann weg damit auf die Kippe!)

Also wenn die Kunststoffe von dunnemals unterschiedlich sind, finde ich das ganz "normal". Es wäre eher unwahrscheinlich, wenn zwei oder mehrere Kunststoff-Teile wirklich gleich wären. Sie können sich ähnlich verhalten, gleich wohl kaum.

Darum auch immer mein Tip: ausprobieren!

Hans a D (der Giftmischer)

[/quote]

Hallo Hans,



Kunststoff-Spritzguß ist ein seit den 50er Jahren verwendetes Fertigungsverfahren zur Massenproduktion, mit welchem auch alle Faller-Karossen hergestellt wurden.

Das Kunststoffgranulat war auch schon damals Standardware mit gleichbleibender Qualität. Was die unterschiedliche Bruchanfälligkeit von Kunststoffteilen anbetrifft, gibt es mehrere Einflußfaktoren wie z.B. UV-Einstrahlung , Einsatz von Recyklat ( wieder eingemahlene Kunststoffteile) und natürlich die Farbe, mit der die Kunststoffe eingefärbt werden, sowie die Einstellparameter der Spritzgießmaschine.

Gepanscht haben die damals nix. Die hatten schon Standard-Sackware, die sie mit Farbgranulat gemischt, in den Trichter der Maschine füllten.

Weichmacher verwendet man übrigends bei Polystyrol nicht. Auch die Faller-Schienen sind aus diesem Kunststoff.



Gruß



Fritz
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#12
Hallo Fritz,



hatte ich doch recht, dass du das nötige know how besitzt. Ich kann viele deiner Angaben aus gemachten Erfahrungen unterschreiben.

Das Farben anscheinend stark den Härtegrad beeinflussen konnte man früher schön bei Airfix Modellen sehen. Weiß und Grau waren am weichsten und auch am besten zu bearbeiten. Dann Kamen Schwarz und Silber. Bescheiden waren Gelb und besonders Rot, da sie sehr spröde waren und zum leichten Brechen neigten.

Das keine Weichmacher in den Faller Kunststoffen sind, sieht man am besten daran, dass diese sehr leicht von Weichmachern in Kabeln und Reifen angeriffen werden. Beispielsweise bekam ich vor einiger Zeit einige Packungen mit Kreuzungsgarnituren und obwohl NOS waren alle mehr oder weniger dadurch leicht lädiert, dass sich die Kabel in die Oberfläche gearbeitet hatten. Oder ich benutze ältere Schienen als Aufsteller für Fahrzeuge im Regal. An diesen haben sich einige Reifen in die Oberfläche gedrückt und dies nach nicht mal einem Jahr.



Was Michael zum Thema Reparaturen schreibt geht auch mit Nitro-Verdünner. Zumindest haben wir das früher so gemacht, da Kleber einfach zu teuer für so etwas war. Außerdem gab es Kleber fast ausschließlich in Tuben.



Ich denke Faller hat damals geknausert und anders farbige Granulat einfach nachgefüllt auch wenn noch Reste vom Vorgänger im Behälter war.

In der Zeit findet man nur bei Faller diese extreme Streuung in den Farben. Alte Auroras sind da farblich nicht soweit gestreut was einzelne Farben angeht, deshalb aber auch besser zu restaurieren. Aber um Faller in Schutz zunehmen, sie haben damals diese Farbmischerei zum Stilmittel erhoben. Es gab den Häusern, speziell den Dächern, diesen leicht gelebten Effekt. Man sparte sich dabei einiges an Malerei.

Zur gleichen Zeit hatten andere aber keine Probleme mit der Einhaltung von einheitlicher Farbgebung. Man konnte z.B. bei Revell oder Airfix Teile aus zwei Bausätzen gleicher Farbe zusammen würfeln ohne größere Unterschiede zu bemerken.



Aber ich hätte mal an unsere Experten folgende Frage, welcher Kleber klebt AFX Bodies am besten?



Gruß

Mario



PS Hans: Kim Simmonds ist klasse und Hellbound TRain ein fantastischer Song.
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#13
Hi @ All,



ich finde es ja toll, dass hier größtenteils schon erkannt wurde, dass Plaste nicht gleich Plaste sind.



[quote name='Claus' timestamp='1292496452' post='39274']

Ich nehme mal ganz schwer an, daß es sich dabei um PS (Polystyrol) handelt.

[/quote]



Das ist wie Hans schon anmerkte ein billiger Massenkunststoff aus dem auch x Verpackungen (z.B. Joghurtbecher) produziert werden. Er brennt wie Seuche unter enormer Rauch und leicht süßlicher Geruchsentwicklung. Der billigste ist er aber nicht, das ist nach wie vor PVC.





Definitiv kann ich sagen, dass diese Fa. im Schwarzwald, in den 80ern bei mir Polystyrol, klar und hochschlagfest gekauft hat und kein anderer Kunststoff damals eingesetzt wurde. [Bild: secret.gif]

Demnach muss ich davon ausgehen, dass die Chassisteile fremd produziert wurden. Diese sind meine ich aus Polyamid 6. Gut wer PS verarbeiten kann muss nicht zwingend auch PA6 verspritzen können und in der Ecke gibt es x Kunststoffspritzereien die das konnten (Automobilzulieferer z.B.)



Was zu Polystyrol zu sagen ist hat mein Namensvetter (noch so ein Allchimist, liegt wohl am Namen) schon gesagt. Nur das Farbgranulat (Masterbatch genannt) gab es meines Wissens in den 60ern noch nicht. Dieses Verfahren kam erst Mitte der 70er Jahre auf. Da kam das Material dann schon fertig eingefärbt vom Kompoundeur. Deswegen die eingeschränkte Farbauswahl.

Was die Schwankungen angeht, so können diese schon von Hersteller zu Hersteller signifikant auch in der Grundfarbe und vor allem der Schlagzähigkeit schwanken.

Wenn man die Datenblätter der diversen Produzenten (BASF, Schell, BP, Ato, Chi Mei + xyz)vergleicht wird das sofort deutlich. Weichmacher und Formtrennmittel sind da übrigens durchaus üblich, aber bereits im Polymer das ab Werk kommt drinn. Da braucht kein Spritzer mehr etwas nachkippen.

Dann kann man über die Temperaturführung der Maschiene einiges zerstören, ohne dass es optisch erkennbar ist und einen großen Feind hat jeder Kunststoff nämlich UV Licht, das erklärt die bröselnden opaken Farben, die schirmen eben nur wenig ab.



Das PS kann man wirklich wunderbar lösen, am besten mit Benzol. Ich machte mir daraus und glasklaren Ansgüssen selber PS Kleber. Je mehr Spritzlinge man da reinkippt, desto dicker wird die Pampe. Aber ohne Form ein Teil nachklonen ich könnte es nicht, einen Schraubstutzen ja kleinweise vielleicht.



Als ich noch in der Branche tätig war hatte die ATO z.B. das mit Abstand schlagzäheste Material. Mein größter Kunde war ein Produzent von diesen Faßsiegeln, die beim andrücken in der Brauerei nicht brechen durften, beim Wirt aber zumindest weiß-, brechen mussten. Ob Faller das auch einsetzte ich kann es Euch nicht mehr sagen, das war vor 1993. Ich kann mich nur erinnern, dass wir da nur selten geliefert hatten, weil wir mit unserem ATO Material zu teuer waren.



Bei dem Pola waren wir dagegen Haus und Hoflieferant.



[quote name='Foxkilo' timestamp='1292514169' post='39283']

Faller hat teilweise zwei verschiedene Kunststoffe verwendet. Kabine und Plattformen in Polystyrol ganz normal klebbar. AFX Bodies sind alles aber kein Polystyrol oder zumindest keines das mit den herkömmlichen lösenden Klebern funktioniert.

Andere Vermutug kann es sein, dass die Kleber verändert wurden? Ich habe das unbetimmte Gefühl, dass in der Vergangenheit die Kleber den Kunststoff besser angelöst haben als heutige.

[/quote]



Mario ist alles richtig, wie gesagt die Chassis aus PA6, die AFX Bodies habe ich als ABS Material ausgemacht. Die Kleber sind, weil Benzol nicht mehr hergenommen werden darf auch schlechter geworden. Das soll glaube ich krebserregend sein, gut wir saufen das ja nicht und wie oft kommen wir damit in Berührung, oh doch beim Tanken. In Benzin ist Benzol als Antiklopfzusatz glaube ich heute noch drinn.



Deine Frage AFX Häubchen zu kleben kann ich nur so weit beantworten, dass alle thermoplastischen Kunststoffe bis auf das PS und PVC sich nur schlecht verkleben lassen. Ich nehme für solche Sorgenkinder immer 2k Akrylatkleber glaube UHU Endfest heist der, oder Repair plus (2.Wahl)

Nicht umsonst werden diese Kunststoffe großtechnisch nur thermisch verschweisst.



Grüße



Fritz

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#14
Danke Fritz für die Erklärung. Hat mich mein Gefühl doch nicht getrogen und das obwohl mich sensible Naturen als Gefühllos bezeichnen.



Eine Klarstellung noch, mit Unterteil der LKWs meinte ich nicht das Chassis sonder das Unterteil der Karosse, rot oder schwarz. Im Gegensatz zur Ladefläche oder Kabine läßt sich das nur mit Acryl- oder 2K-Klebern behandeln.
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#15
Danke mein lieber Fritz!

Jetzt weiß ich wieder mehr. Es ist doch immer wieder erfreulich, daß wir hier eine große Zahl Spezialisten haben, die einem nicht nur "Auf´s Pferd helfen" sondern das Pferd auch gleich noch in die richtige Richtung stellen.

Noch ein kleiner Zusatz: als Lösungsmittel für selbstgemachten "Styrol-Kleber" gehen wohl Benzol, Tetra-Chlor-Kohlenstoff und Chloroform. LEIDER sind alle GIFTIG und Umwelt-SCHÄDLICH. Aber wir trinken und/oder schnüffeln das Zeug ja nicht. Und welches davon das relativ "Harmloseste" bzw. "Ungiftigste" ist, kann ich nicht mal sagen. Ich denke, alle 3 sollte man mit Sparsamkeit und Vorsicht "genießen"! Achtung!

Hans a D
Die Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden,
die Menschen werden alt, weil sie aufhören zu spielen.
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