da ich vor einem neuen Modell stehe, habe ich eine Frage zur Nach-Modellierung bei Resine-Deckeln.
Es handelt sich um einen 71er Dodge Dart Deckel von MEV, welcher vor dem ersten Grundieren in einen etwas "mitgenommenen" Zustand versetzt werden soll. Die unterschiedlich gefärbten Karosserieteile stellen soweit kein Problem dar und das eine oder andere Weathering Tutorial wird sicher helfen. Doch wie werden möglichst realistische Beulen und Dellen auf das kleine Modell gebracht?
Das Ganze soll nicht übertrieben wirken. Zwei Fahrzeuge habe ich als Vorlagen ausgeguckt.
Jetzt überlege ich, ob die Oberflächenveränderungen am ehesten durch heiße Gegenstände oder Schleifen aufgebracht werden sollen. Für Hitze spricht, dass sich Verformungen dynamisch auf die umliegenden Partien ausweiten lassen.
Dagegen spricht, dass man den Effekt schnell übertreibt und dass heißes Plastik (Resine?) die Angewohnheit hat, Fäden zu ziehen, oder zu einem formlosen Klumpen zu werden.
In diesem Zusammenhang habe ich folgendes Werkzeug ins Auge gefasst.
bei MEV-Karosserien kannst Du die Idee mit dem Heizstäbchen vergessen! Diese (und alle anderen aus Resin) würden lediglich ein Raub der Flammen!!! Da zieht´s garantiert keine Fäden, sondern qualmt und stinkt einfach fürchterlich...
Mit Lötkolben etc. kann man hingegen bei ABS/PS-Karosserien (also allen Spritzgußdeckeln aus Großserienprodukten) nette Effekte erzielen, aber definitiv NICHT bei Resindeckeln!
In dem Fall schlage ich den mechanischen Weg vor: Mit Sandpapier, Schlüsselfeilen und diversen Fräsvorsätzen in der Dremel/Proxxon/Was-auch-immer kann man schön modellieren.
17-01-2010, 17:41 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-01-2010, 17:41 von Loddar M.)
Hallo Sebastian
Ich habe festgestellt, das Resine im Backofen nicht weich wird, sondern nur in warmen/heißem Wasser.
Okay ich hatte den Ofen nur auf 110°.
Ich würde es wie C laus auf dem mechanischen Wege machen.
Bei den meisten Multitools (Dremel, Proxxon, usw.) ist immer ein Korundstein dabei der vorne abgerundet ist, damit bekommt man schöne Dellen hin. Nacher noch etwas feinschleifen und gut.
bei 1:32/1:24 habe ich auch schon mal beulen "gedremelt",ich weiss nicht,ob eine delle bei den kleinen h-null-ern nicht doch schnell übertrieben wirkt.hier würde ich es nur mit farbgebung versuchen.
den deckel zunächst in unterschiedlichen rostbraunfarben lackieren,anschließend "bunt" spritzen und dann ganz vorsichtig(evt. reicht schon schleifpaste und die filzmütze vom multitool) die farbe an einigen stellen entfernen,sodaß das rostbraun ungleichmäßig durchkommt.schließlich ein ganz feiner nebel glänzender klarlack und mit dem pinsel dann die "rostigen stellen mit mattem klarlack nachbehandeln.
der wechsel aus mattem und glänzenden klarlack bringt optisch schon jede menge "tiefe".
das sind ja super Ideen alle miteinander !! Da sollte man echt einen Sticky draus machen <img src='http://www.h0slot.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.png' class='bbc_emoticon' alt='' />. Ich habe verschiedene Modellbauforen abgegrast und nichts dergleichen gefunden. Einzig ein Eisenbahnschrottplatz mit Fahrzeugen, denen Karosserieteile aus Alufolie eingepflanzt worden waren käme dem noch nahe. Doch diese Umsetzung kann bei einem Abflug (stilecht) ganze Teile des Deckels wegreißen.
Bevor ich das probiere, werde ich etwas Testen <img src='http://www.h0slot.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.png' class='bbc_emoticon' alt='' />. Fotos folgen !
Endlich konnte ich mich überwinden. Der Dodge Dart ist unter den Proxxon gekommen! Vorerst galt es, in der glatten Fläche Dellen anzubringen. Eine andere Überlegung, bei der ich einen ganzen Teil der Krosserie mit der Schleifscheibe abnehmen und versetzt anbringen würde, habe ich aus Gründen der Stabilität fallen lassen. Sofern ein Schraubstutzen fest am Heck und weniger am Kofferaum verankert ist, kann man damit sicher auch einen tollen Effekt bewirken.
Zwei Werkzeuge habe ich verwendet:
- Einen Kugelschleifer
- Eine grobe 2mm Frässpitze
Mit dem Kugelschleifer habe ich zunächst eine Runde Vertiefung geschaffen und diese dann nach verschiedenen Seiten hin ausgeweitet. So ist zum Beispiel die Beule an der Beifahrertür tief genug, als dass man schon leicht Licht durchfallen sieht. An den Kotflügeln habe ich mehrere Vertiefungen nebeneinander gesetzt und dann im Nachgang verbunden.
Da Rost sich durch eine bröselige Oberflächenstruktur äußert, habe ich versucht diese durch kurzes Aufsetzen mit der Frässpitze nachzuempfinden. Soweit sind drei typische Bereiche vorbereitet. Kofferraumlippe, Rear Quarter-Panel Rechts mit Radlauf. Boden der (ansonst heile) Fahrertür.
Als nächstes werde ich Teile der Karosserie mit mehreren Farben nach einander Lacken. Zunächst mit einer Rostfarbe. Diese soll später durchkommen, wenn mit dem Schleifer ein Teil der Lackschichten wieder abgetragen wird.
wieder mal hat es lange gedauert, aber ich wollte die grundierte Karosse hier nicht ewig stehen lassen <img src='http://www.h0slot.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.png' class='bbc_emoticon' alt='' />
Ich habe mich nach passenden Farben umgetan und bin dabei auf JPS aufmerksam geworden. Die Farben basieren auf Acryl und trocknen sehr schnell. Die Deckkraft ist bisweilen etwas unterschiedlich. Manche Töne decken sehr gut, andere wiederum muss man mehrfach überstreichen.
Der Deckel wurde zunächst noch einmal von Innen mit Tamiya Grau ausgesprüht. In den Kurven kommt sonst strahlendes Orange zum Vorschein.
Gestern Abend dann wurden die Anbauteile in den verschiedenen Farben gepinselt. Heute habe ich Aufhellfarben und Rosttöne gemischt und diese mit Drybrushing aufgetragen.
Jetzt fehlt nur noch Erdal Glänzer um eine Mischung zum Dippen anzurühren.....weitere Bilder folgen.
danke! Meine bessere Hälfte hat ihn natürlich auch begutachtet und sofort bemerkt, dass der Rost an einigen Stellen zu viele Streifen bildet. Da sollte man beim Drybrushing einen leichteren Pinsel verwenden und nicht wie hier geschehen einen kleinen, flachen Borstenpinsel.
Um den Effekt auszugleichen, habe ich das Tamiya Weathering Set genommen und Rostfarbe mit dem Applikator über die Streifen gelegt. Damit entfällt das Dippen (er würde dann zu dunkel werden).
[quote name='Toroguy2004' date='20 März 2010 - 16:01' timestamp='1269097319' post='35714']... Um den Effekt auszugleichen, habe ich das Tamiya Weathering Set genommen und Rostfarbe mit dem Applikator über die Streifen gelegt. Damit entfällt das Dippen (er würde dann zu dunkel werden).[/quote]Hallo Sebastian,
deine Arbeit gefällt mir auch <img src='http://www.h0slot.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.png' class='bbc_emoticon' alt='' /> .
Das Verfahren klappt bestimmt auch für unsere Stadtbahnautos <img src='http://www.h0slot.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.png' class='bbc_emoticon' alt='' /> .
ciao
michaelo
ciao michaelo ... und wer zuletzt aufgibt gewinnt.
Die Roststreifen, an der Seite und auf dem Dach, finde ich sehr realitisch.
Autos rutschen ja schließlich, wenn sie einen Überschlag machen. <img src='http://www.h0slot.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.png' class='bbc_emoticon' alt='' />
[quote name='Toroguy2004' date='21 März 2010 - 22:22' timestamp='1269206571' post='35762']jetzt ist er fertig. Muss nur noch ein bischen "tiefer" gelegt werden. [/quote]Hallo Sebastian,