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Wartung und Reparatur
Da bringen mir doch Freunde liebenswürdiger Weise eine Kiste mit einem Fallerkonvolut mit. Unter anderem mit einem 4001 Kasten, über den wir noch gesondert sprechen werden.

Gucken wir zunächst mal nach zwei Autos.

[Bild: fullsizeoutput_a36kfk42.jpeg]


Ein verunfallter Jaguar und ein seit über fünfzig Jahren gut abgehangener Cadillac.

Dabei hat es den Jaguar so "schaurig schön" erwischt, dass es fast schon eine Schande ist, da restaurierend Hand anzulegen.

[Bild: fullsizeoutput_a3843jp0.jpeg]

Da muss ich drüber nachdenken ... .

Wenden wir uns also zunächst dem Cadillac zu. Ich mach das auch dieses Mal ein wenig ausführlicher damit neu Hinzugekommene und Laien hier mitkommen können. Ein 1963er Coupe, wie wir wissen, dass ich von einem B3 Chassis ohne Felgen geschraubt und für die erste Wäsche auf ein vorhandenes Fahrgestell gesetzt habe.

[Bild: fullsizeoutput_a423aj6a.jpeg]

Wir sehen den "Rostbefall" in Form des Braun gewordenen alten Klebers hinten an der C Säule und dem Heckfenster rechts. "Barn Find - Will it start?"

Da lassen wir uns als Entertainment-Einlage doch gern von den Profis beraten ... grins:

https://www.youtube.com/watch?v=nsR3D9CBKXU

Wir machen es gründlicher und zerlegen zuerst das Auto:

[Bild: fullsizeoutput_a391qjim.jpeg]

Dann Chassis und Motor:

[Bild: fullsizeoutput_a3b6uk9m.jpeg]

Der Motor ist die Achillesferse:

[Bild: fullsizeoutput_a3cwzksp.jpeg]

Diagnose: Kollektor verkokt, Kohlen fettig, Kohlenhalter oxydiert und eine Kohlenfeder defekt.

Nun wird zunächst geprüft, ob der Anker noch funktionstüchtig ist. Dafür werden die Wicklungen an den drei nun polierten Kollektorblechen durchgemessen:

[Bild: fullsizeoutput_a3fibkul.jpeg]

Der Kollektor ist jetzt sauber und die Wicklungen zeigen gleiche Ohm-Werte jeweils um 17 Ohm. Also kein Kurzschluss - erfreulich!

Nun werden die Ersatzteile, neue Kohlen und eine Kohlenfeder, besorgt und die restlichen Motorteile gesäubert und poliert:

[Bild: fullsizeoutput_a4bdxk9t.jpeg]

Der Motor wird zusammengesetzt, sieht aus und läuft jetzt wieder wie neu:

[Bild: fullsizeoutput_a4fmfke0.jpeg]

Die Pertinaxplatte und die Kupferteile des Chassis werden poliert und alles für den Zusammenbau vorbereitet:

[Bild: fullsizeoutput_a59y9j4v.jpeg]

Damit ist die Technik überholt und fertig zum Einbau.

Demnächst geht es weiter mit der Karosserie.

Grüße
Ulrich
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Der wird Spitze  Smile
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Wollen es hoffen, Christian. Wink  

Eine Schwachstelle der Karosserie, die C Säule rechts, hatten wir ja schon ausgemacht. Zur Behebung muss das Dach abgenommen werden. Das gelang ganz gut, weil die Haftwirkung des originalen Klebers nach einem halben Jahrhundert nachgelassen hat. Der braune Kleberrest wird so gut wie möglich mechanisch mit dem Holzspatel entfernt.

[Bild: fullsizeoutput_a43o7kbm.jpeg]

Der freundliche Faller'sche Heimwerker hat den Fahrer weggelassen und die Beifahrerin auf dessen Sitz platziert. Wieder zu viel Kirschwasser in der Schwarzwälder Torte gewesen ... . Mit in Seifenschaum angefeuchtetem Wattestäbchen werden die Dame und das Innenraumpapierchen vom Staub der Jahre befreit ...

[Bild: fullsizeoutput_a453ik0n.jpeg]

... und das verkratzte Dach mit Aluminiumpaste poliert ...

[Bild: img_3976kbk2q.jpg]

... die Feingewindeschrauben und Schutzkappen für Schraubstutzen werden - mühsam - poliert ...

[Bild: fullsizeoutput_a54nij6u.jpeg]

... und danach wird mit Autowachs eingewachst, die "Hochzeit" von Karosserie und Chassis kann stattfinden. Für das Chassis haben sich zeitgenössisch korrekte Flachfelgen mit Verchromung gefunden. Das Auto bekommt natürlich Weisswandreifen:

[Bild: fullsizeoutput_a5a2ekr7.jpeg]

Nun ist er fertig und die Fahrt von "Coast to coast" könnte beginnen ...

[Bild: fullsizeoutput_a5badjml.jpeg] ...

aber in diesem Zustand gebührt ihm eine zufällig vorhandene wieder zeitgenössisch korrekte "Plexiglas-Schrein-Originalverpackung", die auch noch den DM-Preis für diese B3-Variante trägt.

[Bild: fullsizeoutput_a5f65kk5.jpeg]

Grüße
Ulrich

P.S Das haltende Gummiband erspare ich dem Modell natürlich. Nur für die Puristen unter uns: Es ist nur eins und so wird es korrekt verspannt:

[Bild: fullsizeoutput_a58nnkv2.jpeg]



Grüße
Ulrich
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Moin Ulrich,

die Bilder erzählen, dass sich deine Hoffung erfüllt hat Smile .

(08-12-2021, 11:17)Ulrich schrieb: ... die Feingewindeschrauben und  Schutzkappen für Schraubstutzen werden - mühsam - poliert ...
Ich bade solche Teile immer in ein Ultraschallbad. Die Wirkung ist die gleiche, wie auf deinem Bild zu sehen, der Akt dauert nur ein paar Minuten, derweil ich mich dem Kirschwasser zuwenden kann Big Grin .
ciao michaelo
... und wer zuletzt aufgibt gewinnt.
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Solches Wundergerät habe ich noch nicht, Michael Big Grin ... kommt aber noch.
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Wir erinnern uns an den oben gezeigten verunfallten Jaguar, der inzwischen auch den Weg in die Werkstatt gefunden hat.

Zuerst war die Technik dran, F2/2b, wie üblich verölt und verkokt, als besondere Denksportaufgabe war eine Blockmotorhinterachse verbaut.

Die Wicklungen liegen alle bei äusserst gesunden 19 plus x Ohm, dazu eine neue Hinterachse, neue Kohlen und das Kupfer poliert ... und alles ward bestens.

[Bild: fullsizeoutput_a6fg3jd3.jpeg]

Nun wäre er also perfekt, wenn ihm nicht jemand aufs Dach getreten hätte ... .

[Bild: img_402340kut.jpg]

Steht ihm eigentlich ganz gut, näher dran am Original als die Fallersche Karosserie. Die Fenstersäulen sind nach innen gebogen, das wird schwierig. Natürlich könnte ich in den Fundus greifen und eine andere Karosserie draufbauen ... .

[Bild: img_40275kk8a.jpg]

Aber das wäre ja feige ... nun kriegt er erst mal ein längeres Bad in warmer Seifenlauge, damit das alte Plastik sich etwas entspannt und hoffentlich behandelbar wird.

Grüße
Ulrich
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N'Abend Ulrich,

ich würde aus dieser Karo ein Cabrio zaubern. Hat bestimmt noch keiner getan .......HERRMANN Exclamation
VG
Michael






Ich habe für manches auch keine Lösung, aber ich bewundere stets das Problem
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Eine bestechende Idee, Michael. Aber da muss ich erst noch lernen, Plastik zu biegen und zu verbauen, zu spachteln, zu schleifen und zu lackieren. Es liegen genügend "Leichen" auf Vorrat, wenn das mal losgeht.

Grüße
Ulrich
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(09-12-2021, 23:03)Ulrich schrieb: ...... es liegen genügend "Leichen" auf Vorrat, wenn das mal losgeht.

ooch, an solche Jag "Leichen" hätte ich schon Interesse Big Grin
VG
Michael






Ich habe für manches auch keine Lösung, aber ich bewundere stets das Problem
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Da gibt es den Huffaker Jaguar hatte schon überlegt einen Jaguar zu enthaupten oder als Tausch anzubieten. Bin aber jetzt mehr darauf gespannt wie der Jaguar restauriert wird!!!!!
bis  dann
Hermann


*alles wird gut, wenn nicht sogar besser*
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also ich hab aus allen schon cabrios gemacht , wenn dächer beschädigt waren .

kapitän , diplo , porsche 356 und 911 , jaguar of course , bmw cs , käfer

jedes faller auto kannste aufsäbeln , platte einsetzen/einkleben , sitzsticker drauf und ne passend frontscheibe
auch der ds kommt sehr gut als cabrio

also nur mut , ist gar nicht schwer
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Kurzes Intermezzo für alle, die gern wissen möchten, wie es weitergegangen ist:

Eine der abgebrochenen nach innen verbogenen Dachstreben konnte ich rückverformen ...

[Bild: fullsizeoutput_a77axkag.jpeg]

... die zweite war zu sehr in sich verdreht, liess sich aufrichten aber nicht in die ursprüngliche Position zurückdrehen, ohne das der Fuss der Säule abbrach, Eigentlich haben wir zwei Bruchstellen, das untere Strebenende und das obere kurz unter dem ausgebrochenen Dachansatz, das aber noch nicht ganz "ab" ist ...

[Bild: fullsizeoutput_a7bnvj65.jpeg]

Jetzt muss ich erst einen neuen komplett intakten Glaseinsatz besorgen und einkleben, auf dem dann der beschädigte Pfosten eingepasst wird, hier eine Probe mit einem gerissenen Einsatz ...

[Bild: fullsizeoutput_a7ay4jy2.jpeg]

Wir brauchen also ein bisschen Geduld, bis die Teile (Glassturz, Frontmaske) da sind. Dann geht es weiter.

Grüße
Ulrich
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... und wenn ich schon einmal bestelle, machen wir den Rest auch gleich mit ... .

[Bild: fullsizeoutput_a7d14jyg.jpeg]


... der Strebenbruch passiert öfter ... . 

[Bild: fullsizeoutput_a7ciskrl.jpeg]


Das wird interessant, wenn die abgebrochenen Teile nicht mehr da sind ... .

Grüße
Ulrich

Kennt jemand knetbares "Plastic Putty"?
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In solchen Fällen nehme ich knetbares Epoxy, gibt es von UHU und Pattex.
VG
Michael






Ich habe für manches auch keine Lösung, aber ich bewundere stets das Problem
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Danke Michael, das hilft mir wirklich weiter!

In einem Fall, siehe oben, ...

[Bild: fullsizeoutput_a7f7ljwc.jpeg]

ist sogar noch alles dran, inklusive Dreck, verblichener Decals und Rallyestreifen, die Karosserie von kundiger Kinderhand mit dem Pinsel lackiert.

Ein Fall für den Aufbereiter. Heisse Seifenlauge, Beklebungen und verfärbten Kleber abkratzen, den dick aufgetragenen Lack mit Alupolitur resolut säubern und glätten, den Chrom aufbereiten ...

... und siehe da ...

[Bild: fullsizeoutput_a80svks6.jpeg]

... gar nicht übel.

Bleibt so.

Grüße
Ulrich
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(11-12-2021, 13:31)Ulrich schrieb: Das wird interessant, wenn die abgebrochenen Teile nicht mehr da sind ... .


Im US Forum "Hobby-Talk" gab es einen Restaurator, der
hat sein Putty selber angerührt.
Dazu hat er an geeigneten Stellen etwas Kunststoff von
der Karosserie abgenommen (Feile, Skalpell) und in
Verdünner aufgelöst. Das ergibt eine Masse in der gleichen
Farbe der kaputten Karosserie.
Diese Masse schrumpft, dh. mehrfach auftragen. Die
Verdünnung greift das umliegende Plastik an! 

Evtl. eine Kombination aus Uhu/Pattex Masse und selber
angerührter Pampe?
Zur Not halt überlackieren...

EDIT: hab lange gesucht, weil das tolle Threads waren. Die kamen von Bill Hall, der hat wohl wegen eines Streits
alles dort im Forum gelöscht. Was ich rausgefunden hab, Testors 3502 war wohl das Mittel.

Gruß
Ebi
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(11-12-2021, 14:46)ebi schrieb:
(11-12-2021, 13:31)Ulrich schrieb: Das wird interessant, wenn die abgebrochenen Teile nicht mehr da sind ... .
Im US Forum "Hobby-Talk" gab es einen Restaurator, der
hat sein Putty selber angerührt.
Dazu hat er an geeigneten Stellen etwas Kunststoff von
der Karosserie abgenommen (Feile, Skalpell) und in
Verdünner aufgelöst.

Der Verdünner wird wahrscheinlich Aceton sein.
damit lässt sich wunderbar ABS kleben und wenn man es braucht, auch wie oben beschrieben, spachtelbare Masse in gewünschter Konsistenz anrühren.

Habe das früher oft im Schiffs- und Militärbau-Bereich so gemacht.
Ob das mit Faller Karos auch funktioniert, weiß ich nicht.
Versuuch macht kluuch...
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Wenn ich mich richtig erinnere - finde das Buch gerade nicht - rührt der gute Vitale die Plastikspäne mit Sekundenkleber an und verarbeitet das dann ... .

Das geht bestimmt gut, vor allen Dingen weil die Farbe einigermassen stimmen dürfte, aber diese Kleberdüfte möchte ich mir gern ersparen. 1985 war man da sicherlich nicht so sensibilisiert wie heute. Deswegen fällt auch das Revell Plasto durch den Rost, kann mn nur im Sommer draussen bei starkem Rücken- oder Seitenwind benutzen ... .

Werde mir probehalber das Epoxyzeug besorgen. Dann muss ich allerdings malen, hab da schon eine Idee ... .

Grüße
Ulrich
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ihr müsst den arne fragen , der macht das mit backpulver oder so ...
der ist da profi , seine an und umbauten sind legendär ...
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Tja, die Schleiferei ist das Problem dabei. Geht gut bei Metall, bei labberigem Plastik wird es schwierig, weil das Wegzuschleifende (Sekundenkleber mit aufgesteutem Backpulver) härter ist als das, was stehenbleiben soll ... .
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