14-09-2013, 20:10
Ja, weißt Du, Fallerista,
ich sehe das bislang als ein Beziehungsnetzwerk aus den erwähnten Firmen. Das Grundprinzip war wohl: "Gibst Du mir Deine Häuschen-Bausätze, dann bekommst Du von mir... (etc.)" Da wurde auch mal über die Bande gespielt. Im Modelleisenbahn-Bereich ist das ganz gut dokumentiert. Merzbach diente dabei als Dreh- und Angelpunkt zwischen den Kontinenten.
Björn Clasen hat einiges davon auf seinen Faller-Seiten aufgedröselt. Das ist allerdings eine fette Lesestrecke.
Soweit ich mich erinnere, nennt er "Marusan" nicht beim Namen, sondern spricht immer nur von einem "japanischen Hersteller".
Meine Schlüsse ziehe ich aus dem Vergleich von Bildern und aus dem Versuch, eine Chronologie der frühen Jahre zusammenzutragen. Die allerdings hat heftige Lücken. Gerade zur Marusan-Geschichte wüßte ich gerne mehr.
Was den Englisch-sprechenden Japaner angeht, so war H0/Atlas nach einer Anfrage des - von mir für seine Metall-Bahn rückhaltlos angehimmelten - "Slotmichl" schon mal Thema bei Lespinay. Das ist der slotcartalk-Link in meiner vorigen Antwort. Was die weltweit vernetzten Jungx dort drüben nicht herausbekommen, das weiß vermutlich nur noch irgendein Rentner im Schwarzwald. Aber siehe Claus H's Versuche in diese Richtung.
Es ist schon zum Tapfer-den-Rotz-Hochziehen: Da fällt ein - nun wirklich bemerkenswertes! - Segment Deutscher Kultur- und Sozialgeschichte einfach so in den Orkus.
Millionenfach verkauft. Aus der Produktion = aus dem Firmenarchiv.
Man müßte sich eigentlich mal darum kümmern, wer in Japan Spielzeug-Forschung macht? Solche Spezialdisziplinen haben manchmal durch übereignete Nachlässe und Forscherfleiss erstaunliche Archive/Bibliotheken.
Irgendwer wird irgendwann mal über die Anfänge der a.m.s. eine Arbeit schreiben. Schließlich ist ihr Erfolg und der ähnlicher Produkte ja eine idealtypische Verkörperung des Geistes jener Jahre mit ihrer beginnenden Massenmotorisierung. Und vermutlich zeigt sich dabei in der Rückschau eine bestimmbare soziale Schicht als besonders von diesen E-Autochen angezogen. Mir fällt im Moment nur eine, etwas oberflächliche, Untersuchung zu Wiking-Autos ein, die solche Bezüge herstellt.
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Die gruselige DS ist nun wirklich ein typisches Fernost-Produkt.
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Was den Flachanker angeht, so steht zu lesen, dass er gleichzeitig (!) mit den G+ entstand. Der G+ war das Produkt einer Aurora-Entwicklungsabteilung an der Westküste (Leiter: Jim Russell). Derweil entwickelte das Mutterhaus an der Ostküste den Flachanker. Es gab da diese berühmte Messe (Seufz, sitze mal wieder ohne Unterlagen im Internet-Café!) - ich glaube, in Chicago - bei der die Händler Wind bekamen vom G+, ihn ausprobierten und mit Nachdruck verlangten. Das Mutterhaus hatte es eigentlich nicht so eilig gehabt mit diesem "Fremdgewächs" aus Kalifornien.
Übrigens lebt der Flachanker bis heute weiter - wenn auch mit konventionellem Kollektor. So ziemlich jedes CD- oder DVD-Laufwerk hat diese flachen, runden Motore, z. B. zum Öffnen der Schublade. Schon mal reingeschaut...?
- HansHH
ich sehe das bislang als ein Beziehungsnetzwerk aus den erwähnten Firmen. Das Grundprinzip war wohl: "Gibst Du mir Deine Häuschen-Bausätze, dann bekommst Du von mir... (etc.)" Da wurde auch mal über die Bande gespielt. Im Modelleisenbahn-Bereich ist das ganz gut dokumentiert. Merzbach diente dabei als Dreh- und Angelpunkt zwischen den Kontinenten.
Björn Clasen hat einiges davon auf seinen Faller-Seiten aufgedröselt. Das ist allerdings eine fette Lesestrecke.
Soweit ich mich erinnere, nennt er "Marusan" nicht beim Namen, sondern spricht immer nur von einem "japanischen Hersteller".
Meine Schlüsse ziehe ich aus dem Vergleich von Bildern und aus dem Versuch, eine Chronologie der frühen Jahre zusammenzutragen. Die allerdings hat heftige Lücken. Gerade zur Marusan-Geschichte wüßte ich gerne mehr.
Was den Englisch-sprechenden Japaner angeht, so war H0/Atlas nach einer Anfrage des - von mir für seine Metall-Bahn rückhaltlos angehimmelten - "Slotmichl" schon mal Thema bei Lespinay. Das ist der slotcartalk-Link in meiner vorigen Antwort. Was die weltweit vernetzten Jungx dort drüben nicht herausbekommen, das weiß vermutlich nur noch irgendein Rentner im Schwarzwald. Aber siehe Claus H's Versuche in diese Richtung.
Es ist schon zum Tapfer-den-Rotz-Hochziehen: Da fällt ein - nun wirklich bemerkenswertes! - Segment Deutscher Kultur- und Sozialgeschichte einfach so in den Orkus.
Millionenfach verkauft. Aus der Produktion = aus dem Firmenarchiv.
Man müßte sich eigentlich mal darum kümmern, wer in Japan Spielzeug-Forschung macht? Solche Spezialdisziplinen haben manchmal durch übereignete Nachlässe und Forscherfleiss erstaunliche Archive/Bibliotheken.
Irgendwer wird irgendwann mal über die Anfänge der a.m.s. eine Arbeit schreiben. Schließlich ist ihr Erfolg und der ähnlicher Produkte ja eine idealtypische Verkörperung des Geistes jener Jahre mit ihrer beginnenden Massenmotorisierung. Und vermutlich zeigt sich dabei in der Rückschau eine bestimmbare soziale Schicht als besonders von diesen E-Autochen angezogen. Mir fällt im Moment nur eine, etwas oberflächliche, Untersuchung zu Wiking-Autos ein, die solche Bezüge herstellt.
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Die gruselige DS ist nun wirklich ein typisches Fernost-Produkt.
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Was den Flachanker angeht, so steht zu lesen, dass er gleichzeitig (!) mit den G+ entstand. Der G+ war das Produkt einer Aurora-Entwicklungsabteilung an der Westküste (Leiter: Jim Russell). Derweil entwickelte das Mutterhaus an der Ostküste den Flachanker. Es gab da diese berühmte Messe (Seufz, sitze mal wieder ohne Unterlagen im Internet-Café!) - ich glaube, in Chicago - bei der die Händler Wind bekamen vom G+, ihn ausprobierten und mit Nachdruck verlangten. Das Mutterhaus hatte es eigentlich nicht so eilig gehabt mit diesem "Fremdgewächs" aus Kalifornien.
Übrigens lebt der Flachanker bis heute weiter - wenn auch mit konventionellem Kollektor. So ziemlich jedes CD- oder DVD-Laufwerk hat diese flachen, runden Motore, z. B. zum Öffnen der Schublade. Schon mal reingeschaut...?
- HansHH