06-12-2020, 11:57
Nach einem Monat Pause endlich wieder ausreichend Gelegenheit, sich der Bahn zu widmen. Doch der Start war unvorsichtig. Ein bunter Mix von "neuen" Autos wurde auf die Bahn gelassen und obwohl die alle durchgecheckt waren und die Bahn auch schon recht gut "ausgefeilt" stellte sich die alte Kakophonie wieder ein: erratische Rausspringer, Hänger, Durchdreher an Steigungen, krächzende Zinkmotoren, Unfälle etc. Der eine kann keine Linkskurven, der andere schaltet Weichen und fährt dann als LKW auf die Nebenstrecke mit dem kleinen Stadttor, durch das er gar nicht durchpasst . Das lief doch schon alles viel besser!
Blutdruck zu hoch, Spaßfaktor zu niedrig :-(
Jede Krise hat ihre Chancen und am Ende habe ich für mich als Stadtbahnnewbie ein paar Erkenntnisse gewonnen:
- immer mit max. 2 Fahrzeugen beginnen und die Bahn mit "starken" Fahrzeugen und Top Bereifung einfahren
- Neulinge (vorab bestmöglich gewartet) immer erst einzeln einfahren und mit dem Schlimmsten rechnen
- ausreichend Zeit nach hinten einplanen
Auch zu den Motoren und Reglern habe ich mir eine Meinung gebildet:
1967 gab es Blockmotoren schnell und mit Verkehrsgetriebe sowie schnelle Flachanker und Flachankerverkehrsgetriebe, aber noch keine Zinkverkehrsgetriebe. Original war der Betrieb mit Pultreglern vorgesehen.
"Autonomer Betrieb" 1967: d.h. eine konstante Geschwindigkeitseinstellung wie im Schaufenster
- hier laufen nur die Blockmotoren mit Stadtgetriebe gut, weil nur sie sich auf eine angemessene Geschwindigkeit
einstellen lassen, die für die Steigungen, Ebenen und Abfahrten gleichermaßen passt - ganz besonders gut
auch die unbeliebten Federschleifer :-)
- alle anderen Motoren müssen wegen der Steigungen ständig nachgeregelt werden. Auf der dritten Spur, die nur
in der Ebene verläuft, kann man auch Flachanker Verkehrsgetriebe laufen lassen, aber da sind scharfe Kurven !
"Aktiver Betrieb" mehrerer Fahrzeuge 1967, d.h. es wird anforderungsgerecht nachgeregelt
- definitiv wichtig für die oben genannten Motoren, die sich auf dieser Anlage nicht richtig autonom einstellen
lassen, obwohl sie Verkehrsgetriebe haben
- hier habe ich erhebliche Mühe mit den Pulten, komme häufig durcheinander und stelle fest, dass der
Regelungsbereich tw. erst auf den letzten Millimetern der Skala einsetzt. Der schnelle Flachanker Krankenwagen
ist schwer zu beherrschen
- Konsequenz: Die ollen und häufig verpönten Daumendrücker! Weiter Regelungsbereich, intuitive Bedienung von
zwei Fahrzeugen und endlich auch kurzfristige Gaskicks an schwierigen Stellen (z.B. um schnell noch einen
Kreuzungscrash zu vermeiden oder die Steigung zu nehmen)
Aktuell verwende ich jetzt zwei Daumendrücker, die situativ an die Spuren angeschlossen werden, die ich aktiv fahren möchte. Die anderen Spuren müssen wie damals ausschließlich mit Verkehrsblomos betrieben werden. Denkbar, dass alle Pultregler gegen Daumendrücker getauscht werden, was natürlich optisch bedauerlich wäre.
Soweit meine Möglichkeiten mit dem Stand 67/68 zurecht zu kommen.
Ab 1970 dann die Zinkmotoren. Die laufen natürlich super langsam alle Steigungen rauf und runter und lassen sich wunderbar autonom einstellen. Leider ist mein Konvolut etwas mimosenhaft und ich habe Zweifel, ob diese Motoren ähnliche Laufleistungen wie die älteren Konstruktionen erreichen werden.
Im Ergebnis ist die S 20 eine Anlage die meine "Cognitive load" an Ihre Grenzen bringt. Drauflos Spielen kann schnell nach hinten los gehen. Das kann definitiv keine aktive Schaufensteranlage gewesen sein, denn man benötigt zu 100% einen aktiven Aufpasser und dann noch eine Ersatzperson für gesetzlich vorgeschriebene Pausen.
Technisch noch offen und ein bisschen enttäuschend ist die Diodenschleifer Situation. Ich habe mehrere Fahrzeuge mit Flachanker Verkehrsgetriebe, die einen Diodenschleifer benötigen, aber der dicke graue passt nicht und der kleine ist nicht verfügbar :-( . Werde jetzt versuchen, die Grauen zurecht zuschleifen oder notfalls selbst welche zusammenlöten.
Was ja mal gar nicht geht ist, dass der Opel Diplomat so breit konstruiert ist, dass er in Kurven die entgegenkommenden LKW's raushaut.
Weihnachten 67 verlief insoweit etwas durchwachsen. Durchaus denkbar, dass ein gut betuchter Käufer diese speziellen Erfahrungen nur durch den Kauf einer Carrera Bahn im Folgejahr vergessen machen konnte.
Vielleicht steht auf Eurer Bahn ein schönes Gebäude von der originalen 67er S 20?
Blutdruck zu hoch, Spaßfaktor zu niedrig :-(
Jede Krise hat ihre Chancen und am Ende habe ich für mich als Stadtbahnnewbie ein paar Erkenntnisse gewonnen:
- immer mit max. 2 Fahrzeugen beginnen und die Bahn mit "starken" Fahrzeugen und Top Bereifung einfahren
- Neulinge (vorab bestmöglich gewartet) immer erst einzeln einfahren und mit dem Schlimmsten rechnen
- ausreichend Zeit nach hinten einplanen
Auch zu den Motoren und Reglern habe ich mir eine Meinung gebildet:
1967 gab es Blockmotoren schnell und mit Verkehrsgetriebe sowie schnelle Flachanker und Flachankerverkehrsgetriebe, aber noch keine Zinkverkehrsgetriebe. Original war der Betrieb mit Pultreglern vorgesehen.
"Autonomer Betrieb" 1967: d.h. eine konstante Geschwindigkeitseinstellung wie im Schaufenster
- hier laufen nur die Blockmotoren mit Stadtgetriebe gut, weil nur sie sich auf eine angemessene Geschwindigkeit
einstellen lassen, die für die Steigungen, Ebenen und Abfahrten gleichermaßen passt - ganz besonders gut
auch die unbeliebten Federschleifer :-)
- alle anderen Motoren müssen wegen der Steigungen ständig nachgeregelt werden. Auf der dritten Spur, die nur
in der Ebene verläuft, kann man auch Flachanker Verkehrsgetriebe laufen lassen, aber da sind scharfe Kurven !
"Aktiver Betrieb" mehrerer Fahrzeuge 1967, d.h. es wird anforderungsgerecht nachgeregelt
- definitiv wichtig für die oben genannten Motoren, die sich auf dieser Anlage nicht richtig autonom einstellen
lassen, obwohl sie Verkehrsgetriebe haben
- hier habe ich erhebliche Mühe mit den Pulten, komme häufig durcheinander und stelle fest, dass der
Regelungsbereich tw. erst auf den letzten Millimetern der Skala einsetzt. Der schnelle Flachanker Krankenwagen
ist schwer zu beherrschen
- Konsequenz: Die ollen und häufig verpönten Daumendrücker! Weiter Regelungsbereich, intuitive Bedienung von
zwei Fahrzeugen und endlich auch kurzfristige Gaskicks an schwierigen Stellen (z.B. um schnell noch einen
Kreuzungscrash zu vermeiden oder die Steigung zu nehmen)
Aktuell verwende ich jetzt zwei Daumendrücker, die situativ an die Spuren angeschlossen werden, die ich aktiv fahren möchte. Die anderen Spuren müssen wie damals ausschließlich mit Verkehrsblomos betrieben werden. Denkbar, dass alle Pultregler gegen Daumendrücker getauscht werden, was natürlich optisch bedauerlich wäre.
Soweit meine Möglichkeiten mit dem Stand 67/68 zurecht zu kommen.
Ab 1970 dann die Zinkmotoren. Die laufen natürlich super langsam alle Steigungen rauf und runter und lassen sich wunderbar autonom einstellen. Leider ist mein Konvolut etwas mimosenhaft und ich habe Zweifel, ob diese Motoren ähnliche Laufleistungen wie die älteren Konstruktionen erreichen werden.
Im Ergebnis ist die S 20 eine Anlage die meine "Cognitive load" an Ihre Grenzen bringt. Drauflos Spielen kann schnell nach hinten los gehen. Das kann definitiv keine aktive Schaufensteranlage gewesen sein, denn man benötigt zu 100% einen aktiven Aufpasser und dann noch eine Ersatzperson für gesetzlich vorgeschriebene Pausen.
Technisch noch offen und ein bisschen enttäuschend ist die Diodenschleifer Situation. Ich habe mehrere Fahrzeuge mit Flachanker Verkehrsgetriebe, die einen Diodenschleifer benötigen, aber der dicke graue passt nicht und der kleine ist nicht verfügbar :-( . Werde jetzt versuchen, die Grauen zurecht zuschleifen oder notfalls selbst welche zusammenlöten.
Was ja mal gar nicht geht ist, dass der Opel Diplomat so breit konstruiert ist, dass er in Kurven die entgegenkommenden LKW's raushaut.
Weihnachten 67 verlief insoweit etwas durchwachsen. Durchaus denkbar, dass ein gut betuchter Käufer diese speziellen Erfahrungen nur durch den Kauf einer Carrera Bahn im Folgejahr vergessen machen konnte.
Vielleicht steht auf Eurer Bahn ein schönes Gebäude von der originalen 67er S 20?