03-12-2023, 16:04
Hallo Uwe,
Deine Frage hat mich aufmerksam gemacht. Ich drucke seit fast 2 Jahren Karosserien … mit wechselndem Erfolg.
Vorab: Ich lese zwar schon seit einigen Jahren in diesem Forum mit, habe aber bisher – aus wirklich tiefem Respekt vor den beeindruckenden Leistungen der „Altmeister“ – nichts hochgeladen. Ich hoffe also auf gnädige Aufnahme.
Was Grifo in #7 geschrieben hat, kann ich nur unterstützen. Ich habe jede Datei am PC umfangreich bearbeiten müssen, bevor sie überhaupt druckbar war. Die unendlich vielen Fehldrucke erspare ich Dir. Jedes Mal musste die Druckplatte und der Resintank gereinigt werden, bevor der nächste Druck starten konnte. Wer – wie ich, Gott sei Dank – keine nachsichtige Gattin hat, kriegt spätestens hier richtig Ärger in der Familie.
Ich versuche, die Autos, die ich bisher „in groß“ gefahren bin, nachzubauen. Das fing als Student mit dem VW 1300 Baujahr 1966 an. Ich drucke mit einem Resindrucker. Der hellblaue Käfer soll mal so werden, wie ich ihn fuhr. Der dunkelblaue Polizeikäfer hat ein Berliner Vorbild. Der graue Käfer soll ein Behördenfahrzeug werden, wie ihn mein Vater gelegentlich fuhr. Bei dem kann ich auch Deine Frage nach der „Abflugsicherheit“ der Drucke beantworten: Der Spiegel auf der Fahrerseite ist mir schon bei normaler Handhabung beim Lackieren abgebrochen. Es gibt sicherlich härtere Resine, als ich verwende, aber die sind auch belastender für die Gesundheit und stinken stark während des Druckens. Beim blauen kann man auch sehen, dass die „Passung“ auf ein Chassis relativ gut hinzukriegen ist. Als Schraubstutzen klebe ich Messinghülsen ein.
Der nächste ist der VW Variant 1500. Gelb, wie ich ihn fuhr. Grau, wie mein Onkel ihn hatte. Feuerwehrrot und Tannengrün nach realen Vorbildern. Hier zeigt sich ein Vorteil des 3D-Drucks: Man kann Blaulichter, Martinshörner, Lautsprecher, Nebelscheinwerfer etc. am PC dazu „schustern“.
Dann fuhr ich VW Derby und Audi 80. Die Karossen sind allerdings noch im „Rohbau“, wie sie aus dem Drucker kommen. Beim Derby zeigt sich noch ein Vorteil: Ich habe bisher noch nirgends ein Modell dieses Exoten gefunden. Hier bleibt also nur 3D-Druck.
Dann folgte der VW Variant B32. Hier zeigt sich auch eine Schwierigkeit beim 3D-Druck. Das Modell hatte immer „Knicke“, mal auf der Motorhaube oder, wenn ich umgekehrt gedruckt habe, eben hinten vor der Heckklappe. Nach sicherlich 20-30 solcher Fehldrucke und endlosem „Gefummel“ in der CAD-Software und im Slicer (=Programm zur Herstellung einer Druckdatei, die der Drucker „versteht“) gelang mir dann ein(!) Ausdruck, der akzeptabel war.
Jetzt fahre ich einen Rover 75 und ein Rover 216 Cabrio. Diese absoluten Exoten gibt es nicht als fertige Karosserien. Den Rover 75 habe ich auch mal bei einem professionellen Anbieter (weißer Druck) ausdrucken lassen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Oberfläche ist viel zu rauh, um ohne umfangreiche Spachtelei lackiert werden zu können. Außerdem ist die Detailgenauigkeit geringer. Meine Ausdrucke habe ich in meinem grauen Standardresin und in einem rötlich, durchsichtigen des gleichen Resins gedruckt. Nur durch den Wechsel der Farbe ergaben sich Unterschiede. Das rötliche Resin ist härter und gleichzeitig zäher. Auf dem Foto kann man auch meine Probeausdrucke in verschiedenen Größen für die Frontfenster sehen, die nach der „Anprobe“ in klarem Resin ausgedruckt werden sollen. Das Cabrio habe ich aus einer Datei für ein Rover Coupe am PC in ein Cabrio „umgemodelt“. Das Bild zeigt das Modell, wie es aus dem Drucker kommt. Auch hier ist der Druck eines Anbieters – meiner Meinung nach - schlechter.
Soweit für heute. Sei bitte nicht zu kritisch mit meinen Ausdrucken. Ich bin selbst noch ein Suchender und habe noch Modelle in der „Pipeline“, wo die Umsetzung echt noch schwieriger ist (z.B. Cadillac Cabrio, Citroen ID).
Viele Grüße
Fred
Deine Frage hat mich aufmerksam gemacht. Ich drucke seit fast 2 Jahren Karosserien … mit wechselndem Erfolg.
Vorab: Ich lese zwar schon seit einigen Jahren in diesem Forum mit, habe aber bisher – aus wirklich tiefem Respekt vor den beeindruckenden Leistungen der „Altmeister“ – nichts hochgeladen. Ich hoffe also auf gnädige Aufnahme.
Was Grifo in #7 geschrieben hat, kann ich nur unterstützen. Ich habe jede Datei am PC umfangreich bearbeiten müssen, bevor sie überhaupt druckbar war. Die unendlich vielen Fehldrucke erspare ich Dir. Jedes Mal musste die Druckplatte und der Resintank gereinigt werden, bevor der nächste Druck starten konnte. Wer – wie ich, Gott sei Dank – keine nachsichtige Gattin hat, kriegt spätestens hier richtig Ärger in der Familie.
Ich versuche, die Autos, die ich bisher „in groß“ gefahren bin, nachzubauen. Das fing als Student mit dem VW 1300 Baujahr 1966 an. Ich drucke mit einem Resindrucker. Der hellblaue Käfer soll mal so werden, wie ich ihn fuhr. Der dunkelblaue Polizeikäfer hat ein Berliner Vorbild. Der graue Käfer soll ein Behördenfahrzeug werden, wie ihn mein Vater gelegentlich fuhr. Bei dem kann ich auch Deine Frage nach der „Abflugsicherheit“ der Drucke beantworten: Der Spiegel auf der Fahrerseite ist mir schon bei normaler Handhabung beim Lackieren abgebrochen. Es gibt sicherlich härtere Resine, als ich verwende, aber die sind auch belastender für die Gesundheit und stinken stark während des Druckens. Beim blauen kann man auch sehen, dass die „Passung“ auf ein Chassis relativ gut hinzukriegen ist. Als Schraubstutzen klebe ich Messinghülsen ein.
Der nächste ist der VW Variant 1500. Gelb, wie ich ihn fuhr. Grau, wie mein Onkel ihn hatte. Feuerwehrrot und Tannengrün nach realen Vorbildern. Hier zeigt sich ein Vorteil des 3D-Drucks: Man kann Blaulichter, Martinshörner, Lautsprecher, Nebelscheinwerfer etc. am PC dazu „schustern“.
Dann fuhr ich VW Derby und Audi 80. Die Karossen sind allerdings noch im „Rohbau“, wie sie aus dem Drucker kommen. Beim Derby zeigt sich noch ein Vorteil: Ich habe bisher noch nirgends ein Modell dieses Exoten gefunden. Hier bleibt also nur 3D-Druck.
Dann folgte der VW Variant B32. Hier zeigt sich auch eine Schwierigkeit beim 3D-Druck. Das Modell hatte immer „Knicke“, mal auf der Motorhaube oder, wenn ich umgekehrt gedruckt habe, eben hinten vor der Heckklappe. Nach sicherlich 20-30 solcher Fehldrucke und endlosem „Gefummel“ in der CAD-Software und im Slicer (=Programm zur Herstellung einer Druckdatei, die der Drucker „versteht“) gelang mir dann ein(!) Ausdruck, der akzeptabel war.
Jetzt fahre ich einen Rover 75 und ein Rover 216 Cabrio. Diese absoluten Exoten gibt es nicht als fertige Karosserien. Den Rover 75 habe ich auch mal bei einem professionellen Anbieter (weißer Druck) ausdrucken lassen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die Oberfläche ist viel zu rauh, um ohne umfangreiche Spachtelei lackiert werden zu können. Außerdem ist die Detailgenauigkeit geringer. Meine Ausdrucke habe ich in meinem grauen Standardresin und in einem rötlich, durchsichtigen des gleichen Resins gedruckt. Nur durch den Wechsel der Farbe ergaben sich Unterschiede. Das rötliche Resin ist härter und gleichzeitig zäher. Auf dem Foto kann man auch meine Probeausdrucke in verschiedenen Größen für die Frontfenster sehen, die nach der „Anprobe“ in klarem Resin ausgedruckt werden sollen. Das Cabrio habe ich aus einer Datei für ein Rover Coupe am PC in ein Cabrio „umgemodelt“. Das Bild zeigt das Modell, wie es aus dem Drucker kommt. Auch hier ist der Druck eines Anbieters – meiner Meinung nach - schlechter.
Soweit für heute. Sei bitte nicht zu kritisch mit meinen Ausdrucken. Ich bin selbst noch ein Suchender und habe noch Modelle in der „Pipeline“, wo die Umsetzung echt noch schwieriger ist (z.B. Cadillac Cabrio, Citroen ID).
Viele Grüße
Fred