Beiträge: 590
Themen: 125
Registriert seit: Dec 2004
Bewertung:
2
Location: Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz
Hallo,
ich habe Edelstahldraht in 18/8 Material "gefunden" der mir für meinen Bahnbau geeignet erscheint, da er "rund" ist und magnetisch.
Hat schon jemand dieses Material verarbeitet und kann mir etwas zu Rost bzw. Oxidationsverhalten sagen?
Danke im voraus...
Gruß Stefan
„Übersteuern ist, wenn der Beifahrer Angst hat. Untersteuern, wenn ich Angst habe.“
Walter Röhrl
Beiträge: 2.119
Themen: 121
Registriert seit: Dec 2004
Bewertung:
2
Location: München
30-10-2007, 21:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-10-2007, 21:50 von f.schulz.)
Hallo Stefan,
vorab, ich habe noch nie eine Holzbahn gebaut, deswegen kann man nicht von Erfahrung sprechen.
Aber....
ich habe mal in meinen ollen Stahlschlüssel gekuckt.
Metaller sprechen von diesem Material als 1.4301. Es ist dies ein Chromnickelstahl mit 18%Chrom-, 8% Nickel- und 74% Stahlanteil.
Es ist eine Stahlsorte, die nicht besonders hochwertig ist. Klassische Anwendungen sind Gabeln, Löffel, Spülbecken etc. aber keine Messerschneiden.
Er enthält eben gerade so viel Chromanteil, um eine schützende Chromoxydschicht aufzubauen, die man auch als Passivschicht bezeichnet.
Hier sehe ich den Haken begraben. Diese Passivschicht, sie baut sich immer selbständig auf, das ist ja der Witz an der Kiste und der Grund dafür, dass er nicht rostet, leitet nämlich sehr schlecht.
Generell sind Edelstähle auch höherer Güte schlechte Leiter und die magnetische Anziehungskraft ist nicht vergleichbar mit einem Stahldraht ohne Cr/Ni Anteil.
Das ist mit ein Grund weshalb JOGO z.B. einen gewalzten Stahldraht galvanisch zuerst verkupfern und dann vernickeln lässt. Hierdurch bekommt er einen relativ guten Leiter über den Stahl und die Kupferschicht. Über der Kupferschicht dann die harte Nickelschicht, damit die Schleifer das weiche Kupfer nicht wegschleifen.
Hoffe damit vorab erst einmal mit ersten Informationen gedient zu haben.
Viele Grüße
Fritz