24-04-2018, 10:51
An alle Selfmade-Service-Techniker,
angeregt durch den Thread von "3teufelsrochen/Kollektor polieren" bzw. Flachanker-Kollektoren reinigen, habe ich mal meine Erfahrungen zum Reinigen der "anderen" Kollektoren/Motortypen zusammen geschrieben.
Bevor ich zum Reinigen einen zylindrischen Trommel-Kollektor ausbaue (was je nach Motor beim Wiedereinbau ziemlich fummelig sein kann) bzw. ihn sonstwie mechanisch reinige, mache ich einen ersten Reinigungsversuch mit dem "Reiniger 601" von Kontakt Chemie.
Das reicht dann oftmals schon.
Mache das im Prinzip seit den 80er Jahren so (damals mit den größeren Elektro-Motoren aus meiner RC-Car-Zeit). Da waren die Kollektor-Verschmutzungen noch stärker, weil bei Outdoor-Betrieb auch noch sehr viel Staub an dem Kollektor mit abbrannte. Habe damals bei laufendem Motor durch die Lüftungsöffnungen mehrmals den Kollektor eingesprüht bis er wieder sauber war. Die Wirkung bezüglich Drehzahlzuwachs war jedes mal beeindruckend. Hatte früher ein anderes Reinigungsspray mit ähnlichen Eigenschaften, das es dann aber irgendwann nicht mehr gab.
Bin auf meiner Suche nach entsprechendem Ersatz dann auf den o. g. Reiniger gestoßen, weil er auch elektrisch nicht leitfähig sein soll (nicht im Datenblatt angegeben, aber entsprechender Hinweis auf der Sprühdose).
Die Reinigung unserer kleinen Kollektoren geschieht ebenfalls am "offenen Herzen", also bei laufendem Motor, i. d. Regel bei 12-16V, je nach Verschmutzungs-Zustand.
Der Motor dreht bei der Reinigung kurzzeitig deutlich höher, der Kollektor wird nach 2 oder 3 kurzen Sprühstößen - genau zielen mit aufgesetztem Sprührohr - gleich sauberer, allerdings verlangen stark verschmutzte Kohlen (wenn der Kollektor gleich wieder dunkler wird), meist einige weitere kurze Sprühstöße, aber in zeitlichen Abständen!
Und Vorsicht!
Das ganze hat Sucht-Potential, in dem Sinne, das es begeisternd ist, so schnell einen immer blanker werdenden Kollektor zu sehen. Deshalb ist man (ich zumindest) immer versucht, nochmal zu sprühen, und nochmal ...
Also, in der ersten Begeisterung nicht zu viel des Guten tun! Die Kohlen in unseren Trommelanker-Motoren sind (nur zusammen gepresst?) sehr klein im Querschnitt, werden bei zu langem Einsprühen, so ist mein Eindruck, schmierig!
Das Spray verursacht auf der schwarzen Fahrbahn leichte weißliche Schlieren die man aber (vor dem Antrocknen) wegwischen kann (bei dem 2. Bild auch auf dem linken Magneten zu sehen). Ich kenne das auch von anderen Sprays - ich vermute wegen des kalten Treibgases?
Kollektor vorher nachher, 3x kurz gesprüht
weiteres Sprühen würde den Kollektor noch sauberer werden lassen, aber zur Schonung der Kohlen belasse ich es meist so
Auch Block/Gehäuse-Motoren können, sofern der Kollektor sichtbar ist, mittels des feinen Sprühröhrchen so gezielt behandelt werden.
Wegen der schlechteren Zugänglichkeit bei laufendem Motor ist das Verfahren für Flachanker nicht geeignet (habe es bei einem älteren Chassis zwar auch mal versucht, durch das kleine Loch in der Bodenplatte [X-Traktion] und von der Seite, aber um den Kollektor wirklich sauber zu bekommen, habe ich Unmengen dort hinein sprühen müssen, das ganze Chassis samt vieler Lagerstellen war letztlich regelrecht überflutet).
Wegen leicht möglicher Verschmutzungen des näheren Umfeldes macht es sowieso Sinn, für die ganze Prozedur eine kleine externe Fahrschiene zu verwenden, auf der das Chassis fixiert und hinten aufgebockt steht, das ganze mit Anschluss an ein (am besten regelbares) Netzteil.
Ein solch kleiner Aufbau ist ohnehin zum Schmieren und Einlaufen der Motor-Getriebe-Einheit sehr gut zu gebrauchen. So wird die Rennbahn nicht durch Reinigungsflüssigkeiten und Fette/Öle beeinträchtigt.
Tyco-Schiene mit 1,5mm Polystyrol-Anbauteilen.
Das Chassis ist mit seinem Führungsstift in einem der Löcher (Lochraster in bündig eingeklemmte Kunststoffschiene gebohrt) gesichert und steht hinten aufgebockt auf einem im Schlitz verschiebbaren 1,5mm Kunststoffstreifen.
Der zusätzliche Bumper davor dient nur für den Fall, das das Auto sich "losreißt". Die beiden seitlichen weißen Knubbel verhindern, das das Auto, wenn vorne im Loch fixiert, nicht aufgrund einer Fehlbedienung mit Full-Speed auf die Hinterräder fallen kann.
Weitere Infos zu dem Sprühreiniger, nachzulesen auf der Sprühdose:
"Besonders zur Reinigung von elektrischen und feinmechanischen Baugruppen"
"... beseitigt schonend fettige und ölige Verschmutzungen"
"... viele empfindliche und gebräuchliche Kunststoffe werden nicht angegriffen" (was immer das heißt?)
Reinige meine Slotcar-Kollektoren seit Jahren so, habe bei dieser Vorgehensweise noch keinerlei Schäden bei meinen Motoren, auch keine Kunststoffschäden, wie z. B. an den Motor- und Achslagerungen, festgestellt.
Wer´s ausprobieren möchte, für den Anfang empfehle ich mit einer kleineren Spannung von 10-12V anzufangen.
Herzliche Grüße
Hebi
angeregt durch den Thread von "3teufelsrochen/Kollektor polieren" bzw. Flachanker-Kollektoren reinigen, habe ich mal meine Erfahrungen zum Reinigen der "anderen" Kollektoren/Motortypen zusammen geschrieben.
Bevor ich zum Reinigen einen zylindrischen Trommel-Kollektor ausbaue (was je nach Motor beim Wiedereinbau ziemlich fummelig sein kann) bzw. ihn sonstwie mechanisch reinige, mache ich einen ersten Reinigungsversuch mit dem "Reiniger 601" von Kontakt Chemie.
Das reicht dann oftmals schon.
Mache das im Prinzip seit den 80er Jahren so (damals mit den größeren Elektro-Motoren aus meiner RC-Car-Zeit). Da waren die Kollektor-Verschmutzungen noch stärker, weil bei Outdoor-Betrieb auch noch sehr viel Staub an dem Kollektor mit abbrannte. Habe damals bei laufendem Motor durch die Lüftungsöffnungen mehrmals den Kollektor eingesprüht bis er wieder sauber war. Die Wirkung bezüglich Drehzahlzuwachs war jedes mal beeindruckend. Hatte früher ein anderes Reinigungsspray mit ähnlichen Eigenschaften, das es dann aber irgendwann nicht mehr gab.
Bin auf meiner Suche nach entsprechendem Ersatz dann auf den o. g. Reiniger gestoßen, weil er auch elektrisch nicht leitfähig sein soll (nicht im Datenblatt angegeben, aber entsprechender Hinweis auf der Sprühdose).
Die Reinigung unserer kleinen Kollektoren geschieht ebenfalls am "offenen Herzen", also bei laufendem Motor, i. d. Regel bei 12-16V, je nach Verschmutzungs-Zustand.
Der Motor dreht bei der Reinigung kurzzeitig deutlich höher, der Kollektor wird nach 2 oder 3 kurzen Sprühstößen - genau zielen mit aufgesetztem Sprührohr - gleich sauberer, allerdings verlangen stark verschmutzte Kohlen (wenn der Kollektor gleich wieder dunkler wird), meist einige weitere kurze Sprühstöße, aber in zeitlichen Abständen!
Und Vorsicht!
Das ganze hat Sucht-Potential, in dem Sinne, das es begeisternd ist, so schnell einen immer blanker werdenden Kollektor zu sehen. Deshalb ist man (ich zumindest) immer versucht, nochmal zu sprühen, und nochmal ...
Also, in der ersten Begeisterung nicht zu viel des Guten tun! Die Kohlen in unseren Trommelanker-Motoren sind (nur zusammen gepresst?) sehr klein im Querschnitt, werden bei zu langem Einsprühen, so ist mein Eindruck, schmierig!
Das Spray verursacht auf der schwarzen Fahrbahn leichte weißliche Schlieren die man aber (vor dem Antrocknen) wegwischen kann (bei dem 2. Bild auch auf dem linken Magneten zu sehen). Ich kenne das auch von anderen Sprays - ich vermute wegen des kalten Treibgases?
Kollektor vorher nachher, 3x kurz gesprüht
weiteres Sprühen würde den Kollektor noch sauberer werden lassen, aber zur Schonung der Kohlen belasse ich es meist so
Auch Block/Gehäuse-Motoren können, sofern der Kollektor sichtbar ist, mittels des feinen Sprühröhrchen so gezielt behandelt werden.
Wegen der schlechteren Zugänglichkeit bei laufendem Motor ist das Verfahren für Flachanker nicht geeignet (habe es bei einem älteren Chassis zwar auch mal versucht, durch das kleine Loch in der Bodenplatte [X-Traktion] und von der Seite, aber um den Kollektor wirklich sauber zu bekommen, habe ich Unmengen dort hinein sprühen müssen, das ganze Chassis samt vieler Lagerstellen war letztlich regelrecht überflutet).
Wegen leicht möglicher Verschmutzungen des näheren Umfeldes macht es sowieso Sinn, für die ganze Prozedur eine kleine externe Fahrschiene zu verwenden, auf der das Chassis fixiert und hinten aufgebockt steht, das ganze mit Anschluss an ein (am besten regelbares) Netzteil.
Ein solch kleiner Aufbau ist ohnehin zum Schmieren und Einlaufen der Motor-Getriebe-Einheit sehr gut zu gebrauchen. So wird die Rennbahn nicht durch Reinigungsflüssigkeiten und Fette/Öle beeinträchtigt.
Tyco-Schiene mit 1,5mm Polystyrol-Anbauteilen.
Das Chassis ist mit seinem Führungsstift in einem der Löcher (Lochraster in bündig eingeklemmte Kunststoffschiene gebohrt) gesichert und steht hinten aufgebockt auf einem im Schlitz verschiebbaren 1,5mm Kunststoffstreifen.
Der zusätzliche Bumper davor dient nur für den Fall, das das Auto sich "losreißt". Die beiden seitlichen weißen Knubbel verhindern, das das Auto, wenn vorne im Loch fixiert, nicht aufgrund einer Fehlbedienung mit Full-Speed auf die Hinterräder fallen kann.
Weitere Infos zu dem Sprühreiniger, nachzulesen auf der Sprühdose:
"Besonders zur Reinigung von elektrischen und feinmechanischen Baugruppen"
"... beseitigt schonend fettige und ölige Verschmutzungen"
"... viele empfindliche und gebräuchliche Kunststoffe werden nicht angegriffen" (was immer das heißt?)
Reinige meine Slotcar-Kollektoren seit Jahren so, habe bei dieser Vorgehensweise noch keinerlei Schäden bei meinen Motoren, auch keine Kunststoffschäden, wie z. B. an den Motor- und Achslagerungen, festgestellt.
Wer´s ausprobieren möchte, für den Anfang empfehle ich mit einer kleineren Spannung von 10-12V anzufangen.
Herzliche Grüße
Hebi
"... beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr abfließen" Walter Röhrl
- Wer später bremst, fährt länger schnell -
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